Lob und Tadel: Vinland 7 Zusammenfassend zuerst: Das Spiel hat einen durchwachsenen Eindruck gemacht, will heissen es gab wundervolle Dinge, und Dinge die einfach schlecht waren (was etwas komplett anderes ist als ein mittelmässiges Spiel). Wir (Chregu und ich) waren als NSC da, hatten also etwas mehr Einblick hinter die Kulissen als andere Leute. Ich war da als Gardist Kuno, als flennender Bauer Tom, als Kleinpilzchen und als der Pfeifer. Wach- und Schlafmangel Wir haben uns zuerst als Gardisten gemeldet, weil diese etwas rar waren. Tatsächlich sollten es 15-18 Gardisten sein, um Wachdienst in drei Schichten rund um die Uhr garantieren zu können. Es waren dann nur 6 Leute, was am ersten Tag in 12 Stunden Dauerdienst in Kettenhemd, Panzerung und Helm resultierte. Die anderen NSCs wollten offenbar lieber Gegner spielen... Am zweiten tag haben wir einen neuen Befehlshaber bekommen, der das ganze etwas besser im Griff hatte, und wir waren nur noch 10 Stunden auf Wache, am dritten Tag warens noch 8 Stunden bis wir umkamen, aber damit wars dann zuende mit unseren beiden Wachen Kuno und Hein. Wachdienst ist ein superharter Job, trotzdem wars eigentlich ganz in Ordnung, solange wir nicht 12 Stunden herumstehen mussten. Fazit: Wenn die Spielleitung Wachdienst will, so muss Sie eben genügend Leute verpflichten und auch angepasste Löhne bezahlen, NSC's hin oder her, auch die wollen nach dem Dienst ins Badehaus. Geldmangel Eng verknüpft mit dem Wachmangel war der Mangel an Geld bei den offiziellen Stellen, die uns ja kaum bezahlen konnten. Gebt doch den armen Kanzlern anständig Geld mit. Überfall Am dritten Tag haben dann die Voltarier (=böse Gegner) die Burg eingenommen. Dabei sind wir gefallen. Der Kampf im Hof war mit all den Heckenschützen mit Armbrüsten, Bogen und den Ballistas supernett, hat mir sehr gefallen. Auch von den Spielern habe ich nur gutes gehört. Kritikpunkte hier: Warum tauchten plötzlich onehin schon rare Gardisten als Voltarier auf? Ausserdem war der (offensichtlich) DragonSys Magieeinsatz sehr demotiviert. Was soll ein "Stille"-Ruf während sich Leute beschimpfen? Allgemein, da sieht man ja gar nix, da müssen einige Leute nur blöd "Windostoss" rufen und das soll ein Zauber sein? Wieauchimmer, der Kampf war summa sumarum sehr geil. Bestattung Für die Gefallenen Helden, unter anderem den "Alten Sack" Ulf, Ex-Hauptmann der Garde, nun Hauptmann vom Freikorps der sich bei der Garde sehr unbeliebt gemacht hat aber Heldenhaft gefallen ist (wurde als Geisel vor die Ballista gestellt, und rief den Spielern zu sie sollten angreifen(!)), gab es am abend des dritten Tages eine wirklich wunderschöne Feuerbestattung. Grosses Lob. Kampfküche Nebst der Jugi-Vollverpflegung hat die Spielleitung auch noch die Aelm-Artosische Kampfküche organisiert, bei der man zu fast jeder Stunde gegen Kupfer Chili oder Rollmatsch bekomen konnte. Toll. Imp- und Explosion Irgendwann sind dann aus dem Magischen Tor das die Spieler schliessen sollten (der Hauptplot) Imp's und sonstiges Höllengezücht herausgekommen. Konträr zu dem was die Spielleitung gesagt hat ("langsam anfangen und dann steigern") kamen dann Horden um Horden heraus, die ganze Nacht und am nächsten Tag auch noch usf. Das ging soweit dass dann plötzlich ein dutzend NSCs als Heiler tätig waren, weil die Spieler komplett fertig waren. Ausserdem hatte das den Nebeneffekt, dass einige Spieler nicht mehr mitspielen wollten und sich in ihre Zimmer zurückzogen, und andere immer schlechter spielten, Minutenheilungen aufkamen, Leute ihre Verletzungen nicht ausspielten usf. Einige kleinere Angriffe hätten genügt, ab und zu mal etwas harmloses auftauchen lassen wär auch nicht schlecht gewesen, und längere Pausen hätten auch nur die Spannung erhöht. Das hätte gereicht um darauf hinzuweisen dass das Tor geschlossen werden muss. Und es fragt sich auch ob man denjenigen die sowieso nur kloppen wollen sowas bieten will, denn dann kommen sie das nächste mal wieder und wollen nur kloppen... Fazit: Die Imp-Horden waren zum Kotzen. Badefreuden Es hatte ein Badehaus. Mit Zuber für so 6-9 Leute. War super, hat mich sehr gefreut da fast jeden Abend baden zu können ;). Nebstbei hatte es in der Burg viele Duschen und ein kleines Hallenbad. Nebenbei hab ich da den _absolut_ schönsten Liverollenspieltod aller Zeiten mitbekommen: Der Luther (Dirk Dahlmann, notabene) sass mit zweien der Geier (Söldnertrupp) im Badezuber, da kommen vier gerüstete mit Armbrüsten hereingestürzt und erschiessen den Luther. Die Geier stürzen nackt aus dem Zuber und greifen zu ihren Waffen und die Mörder gehen wieder nachdem sich das Badehauspersonal mokiert... Im Zusammenhang mit dem Badehaus auch die badenden Barden und die bardenden Bader, beide waren recht gut, wir haben da auch noch Tonaufnahmen von beiden... Pilzchen Um ihre Theorien zu bestätigen wie man denn das Tor schliessen könne brachen ca. 30 Spieler auf eine 10km Wanderung auf, an dessen Ende sie der Zauberwald mit Ents und Pilzchen erwartete, darin in einer Höhle der Alte Weise von einer Riesenspinne gefangen war. Die Spinne habens dann nach Zögern erlegt, die Verletzten wunderbar gepflegt und generell schönes Spiel hingelegt. War super, und hat gezeigt dass es eben doch geht wenn man die Leute nicht mit Imphorden stresst. Sehr schön. Wurm Ein Skelett eines Lindwurms, so 8 Meter lang war dann nach der ersten Endschlacht, die etwas weiter weg war, im Burghof plaziert worden. Das Ding sah endlos geil aus, kam aber leider schlecht zur geltung. Warum hat niemand für Rauch, Beleuchtung und Krach gesorgt? Oder dafür dass sich das Ding bewegt? Negatives Fazit Ich habe den Eindruck, dass die Spielleitung die NSCs nicht im Griff hatte, vorallem dann nicht wenn es darum ging Gegner zu schicken. Ich fand viele extrem Kampfwütig, und statt die zu bremsen hat man sie rausgelassen, Horde um Horde. Die Garde war auch so ein Problem. Wenn man nur ein halbes dutzend hat dann haben die superstress, mit mehr Leuten hätten die in ihrer Freiwache auch noch kurze Ambiente-Rollen (fahrender Händler, Bauer) oder Gegner spielen können. Das NSC-Problem ist wohl der Hauptkritikpunkt. Kleinere sind noch die DragonSys-Magie, die schlichtweg doof ist, und das manche Dinge einfach nicht richtig zur Geltung kamen, die aber richtig schön hätten sein können, wie das Dungeon (das vermutlich auch wegen der blöden Imphorden nicht zum Zug kam) oder der Lindwurm. Positives Fazit Einige Szenen wie die Bestattung, der Zauberwald oder der Mord im Badehaus (allerdings von Spielern organisiert) sowie die Schlacht gegen die Voltarier waren einfach klasse. Zusatzdienste wie das Badehaus und die Kampfküche waren toll. Das Essen (in der Kampfküche ;)) war sehr gut, die Hygiene-Infrastruktur sehr gut, die Taverne anständig und viele Spieler waren recht gut. So komisches Zahlen- und Magisch-Geschrei hab ich auch nur ein einziges mal gehört, nämlich vom Herzog höchstselbst. Soweit so gut, das war vermutlich mein erstes und letztes Vinland, allein schon wegen der Distanz (so lockere 800km), aber eigentlich wars eine ganz lehrreiche Erfahrung, von Dingen die man unbedingt machen muss (ein Badehaus!) und solchen die man besser lässt. Es hat sich auf jeden Fall mal gelohnt. 'Shifa Seegras